Ernst-Albrecht und Heiko Oliver betagt, ergraut, dafür rechtschaffend, honorig und unbestechlichsind üblicherweise Mo-Fr. von 10.00 bis 16.00 oder nach Terminabsprache in der Velowerkstatt anzutreffen.
Heiko Feser
Dr. Heiko Feser, Möbelpacker, LKW- und Busfahrer, Auswanderer, Kneipier, promovierter Ethnologe, Hausmann und letztens Winzer, schraubt seit gut 10 Jahren an Oldtimer-Rädern herum. So wie die Weinherstellung irgendwann vom Hobby zum Beruf wurde, nahm die Schrauberei immer mehr Zeit und Raum ein. Alte Räder zu einem neuen, glanzvollen Leben zu erwecken wurde zur Obsession. Die Konsequenz: Das Weingut verwandelte sich in die Velowerkstatt.
Die Spuren des einstigen Weinguts sind noch sichtbar.
Ein kleiner, subtiler Hinweis am Arbeitsplatz verrät doch gleich, wie der Kollege hier das Regiment führt.
Ally
Ernst-Albrecht Dolle, Dipl.-Ing. im Maschinenbau, vier Jahre lang Konstrukteur. Die Arbeit für die Konsumgüterindustrie entsprach allerdings kaum seinem Naturell. Er baute eine erfolgreiche Fahrradwerkstatt auf, der er mit Mitte 60 den Rücken kehrte um der jungen Generation Platz zu schaffen. Als es ihm aber nach 55 Jahren als Schrauber schwerfiel nur auf dem Bänkchen zu sitzen, hielt das Schicksal den den Ausweg „Velowerkstatt“ bereit.
Als Heiko sein Faible für kunstvolle Oldtimer-Räder entdeckte und mit einem Planetengetriebe nicht mehr weiter wusste, traf er in einer Werkstatt auf Ally (Ernst-Albrecht), der sich aufopferungsvoll um seinen ratlosen Kunden kümmerte – bis das Problem erkannt und gelöst war (es lag letztendlich an einer kaum sichtbaren Abnutzung einer Sperrklinke). Das Zusammentreffen Allys mit seinem neuen Praktikanten Heiko gipfelte letztlich in der Gründung der Velowerkstatt. Die beiden „Rentner“ ohne Ruhestand dürfen jetzt alles, müssen aber nichts mehr. Die Velowerkstatt als kreativer Gnadenhof für schaffige Unverdrossene. Das Leben meint es gut mit ihnen.
